detachings

ANNA-MARIA BOGNER
JAN MAARTEN VOSKUIL

_ July 1 through August 4, 2018

The exhibition detachings juxtaposes new works by Austrian sculptor Anna-Maria Bogner with those of Dutch painter Jan Maarten Voskuil.

As the title suggests, both artists work with separations and divisions: in Bogner’s work, lines in space stake out segments, which can then be abstracted and three-dimensionally redefined, while for years Voskuil has cut up canvasses—the classic painting surface—into individual geometric parts, which he then recombines.

In their processes, both invert the fundamentals of their media: thus, the sculptor uses drawing to reduce space to two-dimensional constructions, and the painter extends canvas into a third dimension, creating paintings with plastic qualities that function as objects in space.

This exhibition highlights the productive tension that arises through these works.

detachings
ANNA-MARIA BOGNER [AT] + JAN MAARTEN VOSKUIL [NL]

Opening matinee Sunday, July 1, 2018 11:30 am — 2:30 pm

Exhibition through August 4, 2018
Thursday–Saturday 3–7 pm and by appointment

About the artists [EN]
Anna-Maria Bogner’s [*born 1984 in Schwaz, Tyrol, Austria] artistic background is in installed sculpture, with a focus on the relationship between space and its perception. Her works—three-dimensional installations and objects as well as drawings—always consciously aim at ambiguity. At first glance, the latter appear to depict geometric spatial structures drawn according to the rules of one-point perspective, with boundaries defined by precise lines. Seen through an architectonic-analytic lens, however, they reveal shifted, doubled, or displaced vanishing points, and become virtual, unrealizable concepts. Her sculptural works, on the other hand, are quite real and physically present, for the most part developed for existing spaces and realized in situ. Yet they too demand a viewer’s concentrated, deciphering eye to comprehend their subtle exploration of the interrelation between movement and the experience of space, and to appreciate their place in the surrounding room.

Anna-Maria Bogners’s first apperance at drj was 2015 in the duo exhibition THE CONTINUITY OF ATTENTION with Esther Stocker.

Jan Maarten Voskuil [b. 1964, Arnhem, NL] has always engaged with painting as object, which is to say with the object-quality of painting. The frame, the stretched canvas, and the paint applied to it become the starting point for three-dimensional works created through plastic molding. This process turns pictures ultimately into sculptural objects that consist of curved frames and individual elements that bend in space. The bent and cut segments of such a piece are usually highly-colored monochromatic surfaces that follow a geometric modulation of form, tracing this modulation and making it manifest. Color and surface configuration are thus the media of the sculptural quality of the painting-object. Voskuil’s artistic development included a long period in which he deconstructed his materials to the point of complete decomposition, creating pieces where form was utterly exploded — only later to turn back toward the forms of ideal geometry such as the rectangle, the square, and the circle, bringing to bear new understandings and insights gained from his engagement with this theme. In this way, both the figural modulations and his artistic skill have grown toward mastery, making his pieces fascinating not only for their unique formation but also for their technical craftsmanship.

Jan Maarten Voskuil’s work can be found in galleries, museums, and public and private collections across Europe, the United States, Australia, and Asia. His former duo-exhibitions at dr. julius | ap were BLACKOUT with Don Voisine in 2016 and D-FORM with Ewerdt Hilgemann in 2014.

— [DE] — [for EN click WEITERLESEN below the image]

In der Ausstellung detachings werden neue Arbeiten der österreichischen Bildhauerin Anna-Maria Bogner und des niederländischen Malers Jan Maarten Voskuil einander gegenübergestellt.

Wie im Titel angelegt, arbeiten beide in ihrem jeweiligen Metier mit Trennungen und Teilungen: sind es bei Bogner Linien im Raum, die Segmente darin abstecken und so aus demselben heraus nehmen, ihn dreidimensional förmlich neu definieren, zerteilt Voskuil seit vielen Jahren die Leinwand, also die klassische Arbeitsfläche der Malerei, in einzelne geometrische Teile, die er anschließend neu zusammenfügt.

Dabei kehren beide die Grundlagen ihrer künstlerischen Gegenstände auch um: so reduziert die Bildhauerin über das Medium der Zeichnung den Raum auf zweidimensionale Konstruktionen; und der Maler erweitert die Leinwand in die dritte Dimension, lässt Bilder plastisch werden und als Objekte in den Raum hinein wirken.

Die Ausstellung zeigt das durch diese Arbeiten entstehende Spannungsverhältnis.

Über die Künstler [DE]
Anna-Maria Bogner [*1984 in Schwaz, Tirol, AT] hat ihren künstlerischen Hintergrund in der installativ eingesetzten Skulptur mit dem Fokus auf die Beziehung von Raum und dessen Wahrnehmung. Dabei sind ihre Arbeiten stets bewusst auf Mehrdeutigkeit hin angelegt, sowohl in den dreidimensionalen Installationen und Objekten als auch in ihren Zeichnungen. Diese sind auf den ersten Blick nach den Regeln der Zentralperspektive geometrisch konstruierte Raumgebilde, deren Begrenzungen durch exakt geführte Linien definiert sind. Wer sie aber mit architektonisch-analytischem Blick zu lesen beginnt, entdeckt zum Teil Verschiebungen, Doppelungen oder versetzte Anordnungen der Fluchtpunkte, wodurch die gezeichneten Raumbilder zu virtuellen, so nicht realisierbaren Entwürfen werden. Ihre plastischen Werke hingegen sind zwar ganz real und physisch vorhanden, dabei zumeist an der existierenden räumlichen Situation entwickelt und in situ realisiert worden, doch verlangen auch sie vom Betrachtenden den genauen und dechiffrierenden Blick, um ihre subtile und auf die Wechselbeziehung von Bewegung und Raumerfahrung ausgerichtete Konstruktion zu erfassen und die Setzung im umgebenden Raum zu verstehen.

Anna-Maria Bogner war zum ersten mal 2015 bei drj in der Duo-Ausstellung THE CONTINUITY OF ATTENTION mit Esther Stocker zu sehen.

Jan Maarten Voskuil [*1964 Arnhem/NL] hat sich mit Malerei schon immer auch als Gegenstand an sich, also mit dem objekthaften des Bildes auseinander gesetzt. Der Keilrahmen, die gespannte Leinwand und die darauf aufgetragene Farbe wurden so zum Ausgangspunkt einer dreidimensionalen Bearbeitung mittels plastischer Verformung. Mehr und mehr wurden aus Bildern dadurch skupturale Objekte, die aus gekurvten Rahmen und räumlich gewölbten Einzelelementen bestehen. Auf den gekrümmten und verschnittenen Segmenten eines solchen Werkes finden sich dabei zumeist farbgebende, monochrome Flächen, die geometrisch der Form-Modulation folgen, diese nachzeichnen und so deren Erfahrbarkeit unterstützen. Farbe und Oberflächenbeschaffenheit werden dadurch zum Medium für die skupturale Qualität der Bild-Objekte.
In seiner künstlerischen Entwicklung hat Voskuil lange Zeit das Ausgangsmaterial bis in die vollkommene Auflösung dekonstruiert, förmlich explodierte Gemälde geschaffen, um diese in der Folgezeit – mit den Erkenntnissen und Einblicken dieser Auseinandersetzung – wieder nahe an Formen der Ideal-Geometrie, an Rechteck, Quadrat und Kreis orientiert, zusammenzuführen. Auf diesem Weg haben sich sowohl die Modulation der Gestalt als auch seine künstlerischen Fertigkeiten zu großer Meisterschaft weiterentwickelt, so dass seine Malerei-Objekte neben der einzigartigen Formgebung vor allem auch durch das hohe Maß an technisch-handwerklicher Präzision in ihrer Ausführung faszinieren.

Jan Maarten Voskuil ist in Galerien, Museen, öffentlichen und privaten Sammlungen in Europa, den USA, Australien und Asien vertreten. Seine bisherigen Duo-Ausstellungen bei dr. julius | ap waren BLACKOUT mit Don Voisine 2016 und D-FORM mit Ewerdt Hilgemann im Jahr 2014.