drj

drj ist ein Programmraum für konzeptuelle und minimale Kunst + Architektur.
In kuratierten Ausstellungen und Projekten, sowohl in den eigenen Räumen auf der Roten Insel in Berlin-Schöneberg, als auch an externen Orten, werden thematische, inhaltlich entwickelte Ausstellungen gezeigt und vermittelt.

Darüber hinaus erarbeitet und realisiert drj progammbezogene Ausstellungsprojekte, etwa für Institutionen, Stiftungen oder Verbände. Dies umfasst den gesamten Inhalt und alle relevanten Leistungen, von der wissenschaftlichen Grundlagenerforschung, über die spezifisch entwickelte Ausstellungsgestaltung und die Öffentlichkeitsarbeit bis hin zur Gestaltung zugehöriger Publikationen. Grundlage dafür ist ein starkes Netzwerk qualifizierter Expert:innen, mit dem drj projektbezogen zusammenarbeitet.

Hintergrund der Namensgebung

Die Bezeichnung drj ist die eine Wortmarke bildende Abkürzung von dr. julius. Als Vorname und Titel bezieht sich dieses „Dr. Julius“ auf den Namensgeber der Leberstraße auf der Roten Insel in Berlin-Schöneberg:
Dr. Julius Leber, Reichstagsabgeordneter und erbitterter Gegner des Nazi-Regimes, betrieb dort nach seinem Freikommen aus einem umgehend 1933 erzwungenen KZ-Aufenthalt ab 1937 eine Kohlenhandlung, die auch als Treffpunkt des deutschen Widerstands diente. Kurz vor dem Attentat vom 20. Juli 1944 denunziert, wurde er ein halbes Jahr später in Plötzensee hingerichtet. Seine Frau und Mitstreiterin Annedore Leber führte im Westberlin der Nachkriegsjahre sowohl die Kohlenhandlung weiter, als sie dort auch einen Verlag für politische Literatur gründete. Mit ihren Veröffentlichungen arbeitete sie – im Gegensatz zur allgemeinen Haltung der Nachkriegszeit – gegen die Verdrängung der individuellen und gesellschaftlichen Verantwortung an der Katastrophe des Nationalsozialismus.