Alain Biltereyst [BE]

*1965 in Anderlecht [BE]
Lebt und arbeitet nahe Brüssel [BE]

drj Programmkünstler seit 2018

www.biltereyst.com/


—DE—
Mit geübtem Auge gesetzt und mit sicherer Hand gemalt, bestehen Alain Biltereysts [*1965, BE] Arbeiten aus Motiven, die aus seiner Beobachtung des Gebrauchs von Formen, Farben und Zeichen der alltäglichen Visuellen Kommunikation abgeleitet sind. Gebrauchsgrafiken auf Schildern, Plakaten sowie Logos und Gestaltungen auf LKW-Planen oder Firmentransportern können so zum Ausgangspunkt für die Entwicklung seiner Bildinhalte werden. Durch Fokussierung und Analyse der zugrundeliegenden Gestaltungsprinzipien des Gesehenen, überträgt er die visuellen Impulse und entwickelt seine spezifische künstlerische Interpretation.

Seine Malerei zeichnet sich dabei durch eine unprätentiös, fast schon lässig wirkende Ausführung aus. Sie erzeugt einen nonchalanten, äußerst individuellen Charakter, der sich mit der an sich minimalen und unspektakulären Motivsprache zu einer außergewöhnlichen, nahezu poetischen Wirkung verbindet. Dabei nutzt er als Bildträger stets Sperrholzplatten, oft als kleinformatige Tafeln auf denen sich die Kompositionen förmlich selbst verdichten, bis hin zu mittelgroßen Formaten für komplexe grafische Konstruktionen. Aber auch raumhohe in situ Wandarbeiten, die direkt auf vorgefundenen Oberflächen ausgeführt sind, zeichnen sein Werk aus.

Es wohnt den Arbeiten jedoch auch ein zeitliches Moment inne, das den besonderen und im Wortsinne vielschichtigen Charakter der Werke mit bestimmt. Denn die Produktionsweise Alain Biltereysts beinhaltet auch, dass den Bildern von ihm und für sich selbst nicht per se ein Ewigkeitswert zugewiesen wird: Was in seinem Atelier entsteht und dort zunächst verbleibt, wird einer andauernden Revision unterzogen. Und was vor dem Blick des Künstlers nicht auf Dauer besteht, wird zurücksortiert, wieder dem Rohmaterial zugeordnet und schließlich in einem nächsten Arbeitsgang mit neuem Inhalt belegt. Dadurch bilden sich folgerichtig schichtweise, unmittelbar aus dieser Arbeitsweise entstehende, sehr lebendig anmutende und individuelle Oberflächen heraus, denen ihre Vor-Versionen eher anzumerken als tatsächlich anzusehen sind.

Alain Biltereyst lebt und arbeitet in der Nähe von Brüssel und hat international zahlreich und erfolgreich in Galerien, auf Messen und in Museen ausgestellt.

Matthias Seidel, drj, 2018

___EN___
Arranged with a practiced eye and painted with a confident hand, Alain Biltereyst’s [b. 1965, BE] works consist of motifs derived from his observation of the forms, colors, and signs used in everyday visual communication. Commercial art from signs and posters as well as logos and designs from trucks and delivery vans may thus become the starting point for his images. By focussing and analysing the underlying design principles of what we see, he conveys visual impulses and develops his own specific artistic interpretation.

His painting is characterised by an unpretentious, almost casual-seeming execution. This gives rise to a non-chalant and extremely unique character which, combined with a visual language that is in itself minimal and unspectacular, has an extraordinary, almost poetic effect. Biltereyst paints on plywood boards, often making small-format panels of formally concentrated compositions, or expanding to medium-large formats for more complex graphic constructions. His work however also includes room-high, in-situ wall paintings executed directly on whatever surface is present.

The pieces also contain a temporal element, however, which lends them their special, literally multilayered character. Biltereyst’s method of production means that his pieces are not immediately granted eternal value—neither by the artist himself nor just by virtue of their own qualities: anything that is produced in his studio and doesn’t immediately leave it is subjected to continual revision. And any pieces that don’t pass the artist’s muster in the long run are turned back into raw material and covered with new content in the next phase of work. This layered way of working results in lively and individual surfaces whose previous versions can be sensed rather than actually seen.

Alain Biltereyst lives and works near Brussels, and has exhibited internationally in galleries, art fairs, and museums, with great success. His work has already been shown at drj in START-UP! [2017] and DECADE ONE [2018].

Matthias Seidel, drj, 2018

 

Ausstellungen und Beteiligungen:

 

drucken…

Anette Haas — »ornamental«
&
Aiko Tezuka [JP]... Alain Biltereyst [BE]... Astrid Schindler [DE]... Denise Winter [DE]... Don Voisine [US]... Hansjörg Schneider [DE]... Majla Zeneli [AL]... Sarah Smolders [BE].

Eröffnung am Sonntag, 24. November 2024
Ausstellung bis 26. Januar 2025


… DE …

drucken…​ ist eine Ausstellung zur künstlerischen Technik der Vervielfältigung. Sie verbindet zwei Teile: In »ornamental« werden neue​ Arbeiten ​aus der Werkstatt von Anette Haas in den Haupträumen gezeigt. Dieser Schwerpunkt​ ​wird begleitet von ​Werken acht ausgewählter Künstlerinnen und Künstler​.​​

Dies verdeutlicht zusätzlich, wie der gezielte Einsatz des Druckens ​Positionen der Malerei erweiter​t,​ wie bei Alain Biltereyst und Don Voisine; oder dass für ansonsten in der Textil-​​ bzw. Installationskunst arbeitende Künstlerinnen wie​ Aiko Tezuka oder Sarah Smolders, das Drucken einen eigenen Wert besitzen kann. Und andererseits werden ​besondere​, sehr speziell eingesetzte Möglichkeiten ​des Druckens gezeigt​, wie in den Arbeiten von Majla Zeneli, Astrid Schindler, Denise Winter und Hansjörg Schneider. So verstärken sich das Nebeneinander und Zusammenwirken der Ausstellungsteile wechselseitig. 


… EN …
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Anette Haas — »ornamental«
&
Aiko Tezuka [JP]... Alain Biltereyst [BE]... Astrid Schindler [DE]... Denise Winter [DE]... Don Voisine [US]... Hansjörg Schneider [DE]... Majla Zeneli [AL]... Sarah Smolders [BE].



Opening Sunday, November 24, 2024
Exhibition until January 26, 2025

drucken…​ (printing…) is an exhibition on the artistic technique of multiplication. It combines two sections: in »ornamental« new works from the print studio of Anette Haas in the main spaces. This focus is accompanied by works from eight selected artists.

On the one hand, this illustrates how the specific use of printing expands positions of painting, as in the work of Alain Biltereyst and Don Voisine; or how printing has its own value for artists such as Aiko Tezuka or Sarah Smolders, who otherwise work in textile respectively installation art. On the other hand, special and very specifically used possibilities of printing are on display with the works of Majla Zeneli, Astrid Schindler, Denise Winter and Hansjörg Schneider. In this way, the juxtaposition and correlation of the exhibition’s sections are mutually reinforcing.


… DE …


Anette Haas — »​ornamental«
Die Bedeutung von Farbe, Form, Linie, Raum, Ort sind zentrale Themen im künstlerischen Werk von Anette Haas.​ In ihrer ersten Einzelausstellung .rand.bedingungen. bei dr. julius waren 2012 neben einem Fokus auf Malerei ​insofern auch zwei Arbeiten und ein Künstlerinnen-Buch ihres Projekts Near Here ausgestellt.​ Darin waren in prägnanter Schablonenschrift geschriebenen Begriffen wie a shouting, a shrieking jeweils handgezeichnete Lineaturen unterschiedlicher Varianten gegenübergestellt. Hintergrund dessen waren Beobachtungen und Erfahrungen, die die Künstlerin während eines Aufenthaltsstipendiums in Nashville/Tennessee, gemacht hatte. Ihre dortige Bewegung im Stadtraum mittels des völlig orts-untypischen Verkehrsmittels Fahrrad brachte sie an außergewöhnliche Orte​. Unter Zuhilfenahme der seinerzeit gerade aufkommenden Orientierung anhand satellitengestützter Karten und Fotos eröffneten​​ sich ihr unerwartete Beobachtungen​. Mit dem genau wahrnehmenden Blick der europäischen Künstlerin für die urbanen Situationen und Besonderheiten einer mittelgroßen amerikanischen Metropole, mündeten diese bald in spezifische Recherchen und anschließend in spezifische Werke, etwa zu Schauplätzen des amerikanischen Bürgerkriegs. Denn diesen wurden vor Ort zwar Gedenk- und Hinweistafeln gewidmet, die angaben, dass Near Here ein spezielles Ereignis stattgefunden hatte. Im Alltag der Menschen innerhalb ihrer autogerechten Stadt waren diese jedoch quasi un-wahrnehmbar geworden. Anette Haas erkundete in der Folge diverse historische Orte und recherchierte​ neben deren lokalgeschichtlichen Zusammenhängen​ in Archiven auch Foto- und Kartenmaterial. Die künstlerischen Übertragungen des Erarbeiteten, in etwa die bereits erwähnten Zeichnungen, sowie Foto-Montagen aus einzelnen Satellitenbildern von Gebäuden und Infrastrukturanlagen, waren Werkergebnisse, die sie mit zurück nach Berlin brachte. Das Interesse und die Auseinandersetzung mit den in Nashville aufgenommenen Phänomenen und deren Geschichte blieben ihr in der Folge fortlaufend erhalten.
Für ​ihre Ausstellung ​​»​ornamental« verarbeitet die Künstlerin nun ​Motive und Inhalte aus ihrer Reihe ​Nashville Ornamentals auf neue Weise: Siebdrucke der erwähnten Satellitenbilder ausgewählter Infrastrukturanlagen zeigen riesige Eisenbahnanlagen, Rückhaltebecken oder historische Festungen amerikanischen Maßstabs. Anette Haas erkennt ​in ihnen ornamentale Formen, weist ​g​ezielt gesetzten Ausschnitten entsprechend Begriffe wie TULIP, OVAL oder ORBIT zu und verbindet damit Struktur, Form und Wort neu.
​Z​udem werden neue Lithografien von Anette Haas ausgestellt. Deren Motive haben sowohl eine deutliche Nähe zu ihren zeichnerischen Werken, als sie auch durch die Kombination von Grafik und Schrift an die Nashville-Arbeiten anknüpfen. ​I​n einer vierteiligen Reihe sind​ beispielsweise Linienzeichnungen kurze, einsilbige Begriffen zugeordnet, die sowohl im Englischen als auch im Deutschen existieren​, jedoch mit unterschiedlicher Bedeutung – sogenannte​ »false friends«. Schrift und Zeichnung werden so ​zu Elemente​n dieser beziehungsreichen Wort-Bild-Kompositionen​ verknüpft.
Während die Technik der Lithografie auf eine frühe Faszination aus dem eigenen Studium zurückgeht, ist der grundsätzliche Fokus auf künstlerische Techniken als solche auch ein Ergebnis der Arbeit von Anette Haas als Professorin am Fachgebiet Kunst und Gestaltung des Studiengangs Architektur der Leibniz Universität Hannover, das sie seit 2014 leitet. Die inneren Zusammenhänge künstlerischer Arbeit an Studierende der Architektur zu vermitteln, hat sie auf eine Vielzahl inspirierender Wege geführt. Gerade auch hinsichtlich einer Rückbesinnung auf grundlegende künstlerische Werk-Techniken eröffnete diese andere Art der Auseinandersetzung mit Inhalt, Ausdruck, Motivfindung und Realisierung seither einen erneuerten Blick und andere Möglichkeiten auf die Umsetzung ihrer künstlerischen Konzepte.
Gab also die ​Ausstellung .rand.bedingungen. von 2012 noch tiefe Einblicke in ihre langjährige Auseinandersetzung mit Malerei, Farbe und Farbraum, waren 2016 in ​Weißbruch Papierarbeiten mit Pigmentstiften aufwändig händisch anlegten Farbflächen und deren Wechselwirkung mit speziellen Oberflächen- und Materialeigenschaften des Papiers zentral. 2020, in ​Schraffuren, trat dann mit Gips-Gusstechnik und grundlegenden zeichnerischen Arbeiten bereits eine in der Lehre weiterentwickelte Thematik in das Spektrum der Werke von Anette Haas ein. Mit ​​»​ornamental«​ erweitert ​sie nun diese Reihe um eine konsequente Ausstellung zur Wechselwirkung von konzeptbasiertem Inhalt und künstlerischer Technik.



… EN …
Anette Haas — »​ornamental«
The significance of color, form, line, space, and site are central topics in the artistic work of Anette Haas. In addition to a focus on painting, her first solo exhibition, .rand.bedingungen. at dr. julius in 2012, included two works and an artist’s book from her Near Here project as well. In it, terms such as a shouting and a shrieking were written in a distinctive stencil font and juxtaposed with hand-drawn lineatures of different variants. The backdrop to this was the observations and experiences the artist made during a residency in Nashville, Tennessee. She moved around the city using a bicycle, a completely atypical means of transport for the locale, which got her to extraordinary places. With the help of the then-emerging satellite-based maps and photos, she was able to make unexpected discoveries. With the European artist’s keen eye for the urban situations and peculiarities of a medium-sized American metropolis, these soon led to specific research and subsequently to specific works, for example on sites of the American Civil War. Memorial and information plaques had been put up locally, indicating that a special event had taken place near here. However, these had become virtually imperceptible in the everyday lives of the people within their car-friendly city. Anette Haas proceeded to explore various historical sites and researched not only their local historical context in archives, but also photo and map sources. The artistic translations of what she had learned, such as the aforementioned drawings, as well as photo montages of individual satellite images of buildings and infrastructure, were the results of her work that she took back to Berlin. Her interest in and examination of the phenomena and history she encountered in Nashville remained with her and continued to grow.
For her exhibition »​ornamental«, the artist is now reworking the motifs and content from her series Nashville Ornamentals in a new way: silkscreens of the previously mentioned satellite images showing selected infrastructure reveal huge railroad systems, reservoirs, and historic fortresses on an American scale. Anette Haas recognizes ornamental forms in them, assigns terms such as TULIP, OVAL or ORBIT to deliberately cropped sections and thus combines structure, form and word in a new way.
In addition, new lithographs by Anette Haas are being exhibited. Their motifs are clearly related to her drawings, and their combination of graphics and writing also links them to the Nashville works. In a four-part series, for example, line drawings are assigned to short, monosyllabic terms that exist in both English and German but have different meanings – so-called »​false friends«. Writing and drawing are thus linked to elements of these evocative word-image compositions.
While the technique of lithography goes back to an early fascination from her own studies, the fundamental focus on artistic techniques as such is also a result of Anette Haas‘ work as a professor at the Department of Art and Design in the Architecture Program at Leibniz Universität Hannover, which she has headed since 2014. Communicating the inner connections of artistic work to students of architecture has led her down a variety of inspiring paths. Especially with regard to a return to basic artistic techniques, this different way of dealing with content, expression, motif development and realization has since opened up a renewed view and different possibilities for implementing her artistic concepts.
While the 2012 exhibition .rand.bedingungen. (i.e. .marginal.condition.) provided deep insights into her long-standing engagement with painting, color and chromatic space, the 2016 ​Weißbruch (i.e. stress whitening) exhibition centered on works on paper, with pigment pencils used to create elaborate hand-drawn color fields and their interaction with the paper’s special surface and material properties. In 2020, in ​Schraffuren (i.e. hatchings), a plaster casting technique and fundamental drawing works already entered the spectrum of Anette Haas’s works as a topic further developed in teaching. With  »​ornamental«, she is now expanding this series with a consistent exhibition on the interaction between concept-based content and artistic technique.

2 + x_

karin sander _ imi knoebel   

_ + _

_  ignasi aballí _  carl andre _ alain biltereyst _ franziska degendorfer _ edith dekyndt _ tom früchtl  _  joachim grommek _  margareta hesse _ bastian hoffmann _  david ireland  _  via lewandowsky _  sylvan lionni _ robert ryman  _ maik schierloh _ richard stipl _  sabine straub _  günther uecker _  veronika veit _  beat zoderer _  et al.

Werke aus der Sammlung Frank F. Drewes

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Alain Biltereyst – AS IF IT WERE

Opening Friday, November 24, 2023, 5 to 9 pm
Introduction at 7 pm
Exhibition through January 27, 2024

>>>EN<<<

Belgian artist Alain Biltereyst [b. 1965] is known for his abstract works which reveal a persistent interest in the imagery of our urban environment. His paintings on small wooden panels are characterized by a close attention to layering with a particular emphasis on specific colours and shapes. The visual quality of his large formats and murals is equally impressive.

In the exhibition AS IF IT WERE, Biltereyst broadens the palette of his artistic enquiry. Over the years, during his ongoing search for visual content, he has collected thousands of images from everyday life. In his publications, he often confesses to a fascination with commercial images – typography, logos, advertising, commercial graphics and trivial design – and the way in which they jostle for our attention. At drj, Biltereyst is, for the first time, exhibiting a selection of these photographs as autonomous works. Biltereyst’s idiosyncratic, almost reverent, approach treats this source material as a precious find. The photographs hang in rows as in a filmstrip or panorama. They are in dialogue with his paintings and are shown as a series of A4 size units, each discreetly building upon the last. For the viewer, the relationship between observation, inspiration and transformation is thus revealed in the artist’s work.

We rarely consider the fact that the abstract art of the modernists has defined much of our visual world. Alain Biltereyst constantly draws attention to these references. What were once forms developed years ago are complemented by their use in pop culture. Biltereyst’s oeuvre shows a keen interest in the modern and how it has permeated our popular culture. He succeeds in referencing these historical abstractions of the past, while cataloguing his own world.

In addition, a work by Biltereyst will also be on display in the public space in an outdoor in-situ operation. The idea of communicating with passers-by on the street has already been seen, to great effect, in Esther Stocker’s inspired OUTBREAK. Alain Biltereyst’s contribution now offers an excellent opportunity to develop this concept further.


Alain Biltereyst – AS IF IT WERE
Painting, photography and a work in public space.

Opening Friday, November 24, 2023, 5 to 9 pm
Introduction at 7 pm
Exhibition through January 27, 2024

>>>DE<<<

Alain Biltereyst – AS IF IT WERE

Eröffnung Freitag, 24. November 2023, 17 – 21 Uhr
Einführung um 19 Uhr
Ausstellung bis 27. Januar 2024

Der belgische Künstler Alain Biltereyst [*1965] ist für abstrakte Werke bekannt, die sein spezifisches Interesse an der Bildsprache urbaner Lebenswelten zeigen. Seine Gemälde auf kleinformatigen Holzpaneelen zeichnen sich zudem durch eine sehr spezielle Art der Farbschichtung aus, wobei er besonderen Wert auf bestimmte Farben und Formen legt. Auch die visuelle Qualität seiner größeren Formate und Wandarbeiten ist bestechend.

In der Ausstellung AS IF IT WERE erweitert Biltereyst die Bandbreite seiner künstlerischen Auseinandersetzung. Im Laufe der Jahre hat er im Zuge seiner fortwährenden Erkundung visueller Inhalte Tausende Abbildungen des alltäglichen Lebens gesammelt. Auch zeugen seine Veröffentlichungen von einer großen Wertschätzung für Bilder aus der Welt der Werbung – Typografien, Logos, Anzeigen, Gebrauchsgrafiken sowie dem Alltagsdesign insgesamt – und von der Art und Weise, wie diese um unsere Aufmerksamkeit ringen. Bei drj stellt Biltereyst nun zum ersten Mal eine Auswahl von Fotografien dazu als eigenständige Werke aus. Biltereysts unverwechselbare, fast andächtige Herangehensweise an das Sujet behandelt das Ausgangsmaterial wie einen kostbaren Fund. Die Fotos werden wie in einem Filmstreifen oder Panorama aneinanderfügt. Als Reihe aus einzelnen A4-Formaten, von denen eines subtil auf dem anderen aufbaut, treten sie in einen Dialog mit seinen Gemälden. Für den Betrachter wird so die Wechselbeziehung zwischen Beobachtung, Inspiration und Transformation im Werk des Künstlers deutlich.

Nur selten wird die Tatsache reflektiert, dass die abstrakte Kunst der Moderne einen Großteil unserer visuellen Welt definiert. Alain Biltereyst verweist immer wieder auf diesen Zusammenhang. Zu dieser Zeit entwickelte Formen sind durch ihre Verwendung in der Popularkultur heute immer noch stark präsent. Biltereysts Werk ist insgesamt geprägt von einem großen Interesse an der Moderne und ihrer Durchdringung mit unserer heutigen Lebenswelt. Es gelingt ihm dabei, auf historische Abstraktionen aus der Vergangenheit zu verweisen und gleichzeitig seine ihm eigene Lebenswelt zu erfassen.

Bei drj wird zudem ein Werk von Biltereyst im öffentlichen Raum zu sehen sein, in Form einer Außeninstallation. Die Idee, so mit den Menschen auf der Straße in direkten Kontakt zu kommen, wurde bereits in Esther Stockers Werk OUTBREAK und mit großer Resonanz umgesetzt. Der Beitrag von Alain Biltereyst bietet nun eine wunderbare Gelegenheit, diese Idee weiterzuentwickeln.




Alain Biltereyst – AS IF IT WERE
Malerei, Fotografie und eine Arbeit im öffentlichen Raum.

Eröffnung Freitag, 24. November 2023, 17 – 21 Uhr
Einführung um 19 Uhr
Ausstellung bis 27. Januar 2024



Intermediate Programme.
Accrochage 2022.

___DE___
Eine Programmausstellung zum Jahreswechsel.
Zu sehen von Dezember 2022 bis Februar 2023.
Privat, auf Verabredung.

___EN___
A programme exhibition at the turn of the year.
On view from December 2022 through February 2023.
Private, by appointment.

Mit Werke von [in räumlicher Reihenfolge bei drj] • With works by [in drj space related order]

Esther Stocker [IT] • Alain Biltereyst [BE] • Hartmut Böhm [ DE] • Monika Brandmeier [DE] • Jan van Munster [NL] • Anette Haas [DE] • Yasuaki Kuroda [JP] • Susan York [US] • Michael Rouillard [US] • Denise Winter [DE] • Carlo Battisti [IT] • Carles Valverde [ES/CH] • Aiko Tezuka [JP] • Wolfgang Berndt [DE] • Nils-Simon Fischer [DE] • Justina Moncevičiūtė [LT] • Daniel Göttin [CH] • Siegfried Kreitner [DE] • Samantha Bittman [US] • Gilbert Hsiao [US] • Joseph Shetler [US] • Peter Weber [DE] • Douglas Allsop [GB] • Don Voisine [US] • José Heerkens [NL] Natalie Reusser [CH] • Sarah Smolders [BE] • Brigitte Schwacke [DE] • Julius Stahl [DE] • Daniela Comani [IT] • Jan Maarten Voskuil [NL] • Friederike von Rauch [DE] • H. Frank Taffelt [DE] • David Semper [DE] • Ray Malone [IE] • Willem Besselink [NL] • Matthew Hawtin [CA] • Cedric Christie [GB] • Anna Kubelík [CH] +  Oliver Schmid [CH] • Lucía Simón Medina [ES] • Fernanda Fragateiro [PT] • Oliver Siebeck [DE] • Hellmut Bruch [AT] • Matthew Deleget [US]

PROOF of CONCEPT

Eine drj Accrochage + als Komposition aus Raum und Kunst

_ 28. November 2019 bis 18. Januar 2020



Zum Abschluss des besonders intensiven Ausstellungsjahrs 2019 zeigt drj eine Auswahl von Arbeiten tragender Künstler*innen des langjährigen Programms als Acchrochage aus den Beständen. Darüber hinaus werden gezielt neue Arbeiten sowie einzelne zusätzliche Positionen als + in die Ausstellung integriert. So wird die Kontinuität der künstlerisch-inhaltlichen Ausrichtung des Programms sowohl unterstreichen als auch ein Ausblick auf die Zukunft gegeben.

PROOF of CONCEPT

Eröffnung Donnerstag, 28. November 2019, 19 – 21 h
Ausstellung bis 18. Januar 2020
Donnerstag bis Samstag 15 – 19 Uhr und auf Verabredung
An allgemeinen Feiertagen geschlossen

At the end of the particularly intensive exhibition year 2019, drj will display a selection of works by leading artists from its long-standing programme as accrochage. In addition, new works as well as individual additional positions will be integrated into the exhibition as a +.
By this, the continuity of the artistic orientation of the programme is both underlined and an outlook on the future is given.

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ESTHER STOCKER – Anarchy of Forms

_ 8. September bis 16. November 2019



ESTHER STOCKER — Anarchy of Forms
Installation · Skulptur · Bekleidung· Möbel · Malerei

und Werke ausgewählter Künstler*innen
Eröffnung Sonntag, 8. September 2019, 11:30 – 14:30 Uhr
Einführung 12:30 Uhr
Ausstellung bis 2. November, verlängert bis 16. November, 2019
Donnerstag – Samstag 15 – 19 Uhr und auf Verabredung

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PACELINE
ALAIN BILTEREYST [BE] + SIEGFRIED KREITNER [DE]

_ October 25 through November 24, 2018


PACELINE is the title of the duo exhibition, that, from October 25 to November 24, 2018, faces painting by Alain Biltereyst and minimal-kinetic sculpture by Siegfried Kreitner at drj.
Pace is about speed, a paceline means a team effort…

„PACELINE
ALAIN BILTEREYST [BE] + SIEGFRIED KREITNER [DE]“
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DECADE ONE
Ten years dr. julius | ap

_ 6. Mai bis 16. Juni 2018

Am 2. Mai 2008 wurde die erste Ausstellung bei dr. julius | ap eröffnet. Ab dem 6. Mai 2018 wird mit DECADE ONE die 68. gezeigt.
Zum Abschluss der ersten zehn Jahre wird darin mit einer Groß-Accrochage auf die 67 Ausstellungen der Galerie nicht nur zurückgeblickt, sondern anhand bekannter sowie neuer künstlerischer Positionen des Programms sogleich ein Ausblick auf die beginnende zweite Dekade geworfen werden.



Beteiligte Künstlerinnen und Künstler:
· Anna-Maria Bogner [AT] · Monika Brandmeier [DE] · Daniela Comani [IT] · Anette Haas [DE] · José Heerkens [NL] · Anna Kubelik [DE] · Riki Mijling [NL] · Friederike von Rauch [DE] · Natalie Reusser [CH] · Astrid Schindler [DE] · Regine Schumann [DE] · Lucía Simón Medina [ES] · Esther Stocker [IT] · Denise Winter [DE] · Susan York [US] · Annett Zinsmeister [DE] · Douglas Allsop [GB] · Dieter Balzer [DE] · Carlo Battisti [IT] · Wolfgang Berndt [DE] · Willem Besselink [NL] · Alain Biltereyst [BE] · Hartmut Böhm [DE] · Matthew Deleget [US] · Stephan Ehrenhofer [AT] · Gerhard Frömel [AT] · Daniel Göttin [CH] · Robert Gschwantner [AT] · Gilbert Hsiao [US] · Siegfried Kreitner [DE] · Ray Malone [IE] · Jan van Munster [NL] · Hansjörg Schneider [DE] · Julius Stahl [DE] · Tim Stapel [DE] · Don Voisine [US] · Jan Maarten Voskuil [NL] · Peter Weber [DE]

Zudem werden Werke ausgewählter weiterer Künstler/innen zu sehen sein:
· Carl Andre [US] · John Aslanidis [AU] · Horst Bartnig [DE] · Hellmut Bruch [AT] · Günter Fruhtrunk [DE] · Michaela Hofmann-Göttlicher [AT] · Aleksej Mirnij [RU] · Michael Rouillard [US] · Maik Teriete [DE] · Carles Valverde [ES]

„DECADE ONE
Ten years dr. julius | ap“
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START-UP! Second edition _ Hanover

_ 30. August bis 20. Oktober 2017




Die neue Sektion zu Auflagen + Serien der edition ROTE INSEL im OUTLOOK, dem Projektraum der Galerie Robert Drees in Hannover gezeigt. Die Arbeiten der teilnehmenden Künstler/innen werden dort in einer neuen, ortsspezifischen Komposition gezeigt werden.

Eröffnung Mittwoch, 30. August 2017
Ausstellung bis 20. Oktober 2017

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START-UP!
Multiples + Series

_ 28. April bis 27. Mai 2017




START-UP!
Eine eigene Edition zusätzlich zur laufenden Ausstellungsarbeit zu etablieren, liegt für eine inhaltlich definierte Programmgalerie wie dr. julius | ap nahe. Unter dem Namen edition ROTE INSEL sind insofern seit 2010 bereits Publikationen zu den Künstlerinnen und Künstlern des Programms auf der Website rote-insel.com in loser Folge versammelt.
In einem weiteren Bereich werden nun ab Mai 2017 dort auch Kunstwerke aus dem Programm als Auflagen- und Reihenarbeiten angeboten werden. Dem liegt die Überzeugung zugrunde, dass sich verdichtete, in Serie angelegte Arbeiten von Künstlerinnen und Künstlern des zeitgenössischen konzeptuellen Felds besonders gut eignen, um aktuelle Ideen und Haltungen der Kunst dieser Prägung in ihrer ganzen Breite und Tiefe deutlich zu machen. Ein wesentlicher Aspekt ist zudem, diese auch einer neuen Generation Kunst-Interessierter leicht zugänglich zu machen und sie dafür zu erreichbaren Preisen anbieten zu können.

dr. julius | ap zeigt insofern als Auftakt in START-UP! Werke in Auflagen und Reihen von Künstlerinnen und Künstlern des etablierten Galerieprogramms sowie geladener Gäste in einer Gruppenausstellung. Wie der Titel impliziert, sind vorwärtsblickende, neue Wege suchende sowie teils auch experimentelle Konzepte deren inhaltlich tragende Momente, sowohl was die einzelnen Arbeiten als auch den Charakter ihrer Zusammenstellung betrifft.
Dies unterstreicht anschaulich, welche künstlerische Kraft, Innovationsfreude und Frische der zeitgenössischen konzeptuell minimal konkreten Kunst gerade heute innewohnt.

„START-UP!
Multiples + Series“
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