Sonic Network No. 9, 2011 [Detail]. Öl auf Leinwand, 244 x 304 cm
dr. julius | ap zeigt in der Galerie der Neuen Konkreten mit der Kooperation des australischen Malers John Aslanidis und dem in Berlin lebenden Musiker Brian May aus Großbritannien erstmals eine Bild+Ton-Installation. Gemeinsam setzen Aslanidis und May das großformatige Gemälde Sonic Network No.9, das aus vier Tafeln besteht und 244 cm in der Höhe mal 304 cm in der Breite misst, sowie ein generatives Musikstück, das als Antwort auf die Malerei konzipiert ist, mit einander in Beziehung. In seiner Gemälde-Serie Sonic Network verwendet John Aslanidis jeweils eine Reihe mathematisch entwickelter Intervalle, welche durch ein auf die Leinwand übertragenes Raster Brennpunkte sich überlagernder Kreisgeometrien definieren. Diese in Zeichnungen erarbeiteten kompositorischen Intervalle werden dabei gewissermaßen zur „Partitur“ der Gemälde dieser seit vielen Jahren bearbeiteten Serie. Ausgehend von diesen kompositorischen Fixpunkten in Aslandis’ Gemälde Sonic Network No. 9 hat Brian May einen Algorithmus entwickelt, der die Charakteristika und die zeitliche Abfolge der Töne in Bezug auf diese Punkte bestimmt. Das dadurch entstehende Klang-Stück ist so konzipiert, dass ausschließlich reine Sinus-Töne unterschiedlicher Wellenlängen erzeugt werden. Diese werden somit zu Audio-Darstellungen der Kreisformen des Gemäldes.
Motiv: H1, 2010 [Detail]. Acryl auf Aluminium, 81 x 81 x 70 cm
Stephan Ehrenhofers zweite Einzelausstellung bei dr. julius | ap zeigt die jüngsten Ergebnisse der konsequenten Arbeit an seinen künstlerischen Themen: waren bei Torino im Jahr 2009 Fragen nach der räumlichen Durchdringung und den Konsequenzen des Ineinander-schiebens dreidimensionaler Elemente Gegenstand seiner Auseinandersetzung, arbeitet er seither intensiv am Phänomen der Tektonik, also dem Zusammensetzen einzelner Teile zu einem festen Gefüge. Ausgehend von der Schichtung als dem Inbegriff einer selbst-tragenden Struktur gelangt er durch den Einsatz von unterschiedlich dimensionierten Flächen, Volumina oder stabförmigen Elementen zu äußerst differenzierten Lösungs-Varianten. Dabei ist das Spektrum der eingesetzten Materialien und Techniken breit gefächert, von geschichtetem Papier über gestapeltes Styropor bis hin zu lasergeschnittenem Aluminium. Verbindendes und ebenso grundlegend-zentrales Thema in Ehrenhofers Arbeiten ist zudem immer der Einsatz der Farbe, die den räumlichen und konstruktiven Gedanken seiner Arbeiten weiter trägt und die Wirkungszusammenhänge erweitert.
dr. julius | ap gibt drei auf dem UdK Rundgang ausgewählten Künstlern die Gelegenheit, ihre Arbeiten in der Galerie der Neuen Konkreten zu zeigen: Gonseok Ryu [1976 in Seoul, Korea], Fiene Scharp [1984 in Berlin] und Lidia Sigle [*1985 in Priosjorsk, Kasachstan] studieren alle in der Klasse Gregor Schneider der Universität der Künste Berlin. In ihren Arbeiten zeigen sich sehr individuelle Zugänge zum Feld der Nicht-Gegenständlichen Kunst. Anhand ihrer Positionen wird deutlich, dass die Zukunft der minimal-konkreten Kunst in der Weiterentwicklung und der Neu-Kombination der im 20. Jahrhundert von den Künstlern dieser Richtungen entwickelten Mittel und Konzepte mit den aktuellen Medien und Fragestellungen von heute liegt.
dr. julius | ap wird sich weiterhin dafür einsetzen, die Relevanz dieser wichtigen Entwicklung für die zeitgenössische Kunstszene herauszustellen. Somit ist “III” die erste Ausstellung einer losen Reihe mit dem Titel “dr. julius | ap — voraus / ahead“ zu neuen konzeptuellen, minimalen und konkreten Tendenzen an den Kunsthochschulen, mit der Studierende der Bildenden Kunst durch die Möglichkeit, ihre Arbeiten außerhalb der Hochschulen zu zeigen, gefördert werden.
Schikane im Alltag. Filmische Dokumentation von Interventionen durch Absperrungen an Berliner öffentlichen Orten [Autor bleibt anonym]
Urban Interventions Lehrgebiet Architektur/Urbanistik, Lehrauftrag Matthias Seidel WS 2010-2011, mit Domink Abonyi und 18 Studierenden.
Ausstellung von Entwürfen und realisierten Arbeiten Studierender im städtischen Raum. Ergebnisse eines Seminars zu Grundlagen des gestalterischen Eingreifens in spezifisch gewählte urbane Situationen mithilfe künstlerisch-räumlicher Interventionen.
Der Ursprung von Ingrid Cernys Kunst liegt in der Tapisserie. Anhand des gleichbedeutenden deutschen Begriffs Bildwirkerei wird bei der Betrachtung ihrer Arbeiten deutlich, wie sie die Techniken der handwerklichen Teppichherstellung – verweben und verknüpfen von Fadenmaterial zu flächigen Mustern – auf andere Materialien übertragen und zu ihrer einzigartigen Bildsprache weiter entwickelt hat. So entstehen etwa in dreidimensionalen Rasterstrukturen aus Metallgittern geometrische Strukturen, indem sie dort nach zuvor entwickeltem Plan Einträge, zumeist aus bedrucktem oder bearbeitetem Papier, einbringt. Zusammen mit den hoch entwickelten und enorm präzise gearbeiteten Verbindungen, beispielsweise aus feinstem Bindedraht, Spiralfedern oder geknoteten Fäden, entstehen so einzigartige Objekte jeweils als ein räumlich durchwirktes Ganzes.
dr. julius | ap präsentiert sich auch in diesem Jahr wieder auf der Art Amsterdam ’11.
Vom 11. bis zum 15. Mai 2011 findet die Internationale Kunstmesse im RAI zum 27. Mal statt.
Mit folgendem Programm der Neuen Konkreten finden Sie uns am Stand #049: Für weitere Informationen kontaktieren Sie uns bitte direkt vor Ort unter +49 173 877 61 18,
die Anfahrtsskizze und zusätzliche Hinweise gibt es im Internet unter >> www.artamsterdam.nl
Es ist das „Spiel mit Systemen, mit Regeln“, das Wolfgang Berndt interessiert. Im Spiel sind meistens ziemlich viele Bälle. Seine Arbeiten entstehen am Rechner, mit der von ihm entwickelten Software. Es fasziniert ihn, wie aus Berechnungsvorschriften grafische Strukturen hervorgehen, Formen und Figuren im Raster vielfältige Transformationen durchlaufen, ihre Verflechtung zum Ganzen, Überlagerungen. „Die Elemente gehorchen einem Takt, aber jedes in individueller Ausprägung“, in diesem Zusammenspiel, in den Entwicklungen und „Läufen“, die daraus entstehen, liegt für ihn der ästhetische Reiz. Präzision ist dabei in jeder Hinsicht Programm: Das „System“, die Berechnungsvorschrift hinter der Struktur, verträgt keinen willkürlichen Eingriff, die Ausgabe, der Pigmentdruck, keine Ungenauigkeit. Ausflüge in andere Welten gibt es (dahin, wo es unter anderem ungenauer wird), sein Stammplatz aber bleibt der Rechner: Die Präzision ist das eine – unterschiedlichste komplexe Systeme erproben – vielversprechende durch feines Justieren der Parameter ausloten und steuern zu können, die Vielfalt der „Instanzen“ des Systems, die durch rechnergestützte Arbeit verfügbar werden, das ist das andere. Eben das Jonglieren mit Parametern, das „Spiel mit Systemen“.
stelling
Nach alles geregelt. vom April 2009 ist und strukturiert. die zweite Einzelausstellung von Wolfgang Berndt bei dr. julius | ap.
dr. julius | ap setzt mit „Bilder des Anfangs“ des ungarischen Malers László Ottó seine Ausstellungen zur Neuen Konkreten fort. In seinen jüngsten Arbeiten verwendet Ottó ausschließlich schwarze Pigmenttöne.
Zwar sind seine Werke eindeutig einer westlichen Kunstauffassung zuzuordnen, ihr geistiger Gehalt entstammt aber der fernöstlichen Seins-Anschauung.
László Ottó schreibt dazu:
„Ich möchte als Europäer Westen und Osten so miteinander in Beziehung setzen, dass die existentiellen Fragen von Leben und Tod ins Bewusstsein des Betrachters meiner Arbeiten rücken. Ich konstruiere geometrisch-symmetrische Objekte, die auf meditative Kontemplation zielen. In der Ausstellung sind nur schwarze Bilder zu sehen, die es denjenigen, die sich darauf einlassen können, ermöglichen, ihr Bewusstsein für die Grundfragen des Seins zu öffnen. Dieser geistige Anspruch führt den Betrachter sehr bewusst aus der Welt des Alltags heraus und fordert von ihm die Auseinandersetzung mit der Unausweichlichkeit des Vergänglichen.“
Für Besucher, die dieser Art der Kunstbetrachtung offen gegenüber stehen, hat László Ottó seine weiter gehenden Gedanken und Assoziationen zudem textlich formuliert, um so eine erweiterte Basis des Verstehens zu ermöglichen.
Er verweist auch auf die Schriften Ad Reinhardts, die einen großen Einfluss auf seine künstlerische Grundhaltung ausüben.
dr. julius | ap mehrfach _ multiple Künstler der Galerie in einer gemeinsamen Präsentation von Auflagenwerken
Eröffnung am 16. Dezember, 19 Uhr
Neujahrsmatinee am 2. Januar 2011, 15 Uhr
Zum Abschluss der Ausstellung wird ein Katalog im SUR|FACE Verlag, Darmstadt, erscheinen
Er wird vorgestellt im Rahmen eines Künstlergesprächs am 13. Februar 2011
Die Ausstellung urban sites zeigt Fotografien städtischer Räume und Architektur aus den beiden vergangenen Jahrzehnten. Sie sind durchgängig analog im Panoramaformat und schwarzweiß aufgenommen. Der Fotograf lenkt den Blick auf Situationen und Orte, die in ihrem Aufeinandertreffen von Architektur und Stadtbenutzung, von Gebautem und Bewohnern so nur in Großstädten vorkommen. Im Zusammenspiel der Dynamik und Leere oft wenig bekannter städtischer Räume wirken die dokumentarischen Fotografien bisweilen wie inszeniert. Die ausgewählten Schauplätze urbanen Lebens bilden dabei auch den spezifischen Charakter dieser Städte ab.
dr. julius | ap setzt sein Programm der Neuen Konkreten mit Arbeiten der niederländischen Bildhauerin Riki Mijling fort. In ihren Plastiken geht sie Fragen der Beziehung von Form, Raum, Geometrie und deren Resonanzen nach. Ihre Suche nach Dimensionen und Grenzen der Leere ist ein kontemplativer Prozess, in dem radikale Reduktion auf die Essenz der Form zur Abwesenheit des Materiellen und zu einer spirituellen Gegenwart des Abwesenden führt.
Riki Mijling vertritt eine neue Generation niederländischer Künstler, die eine lange Tradition konkret-geometrischer Kunst fortsetzen. Innerhalb der Grenzen des geometrischen Idioms und der Beschränkung auf harte Materialien, wie Stein, Eisen oder Bronze, die sie für ihre Skulpturen verwendet, findet sie in Linie, Zirkel und Rechteck sowohl für ihre räumlichen Arbeiten als auch für ihre Zeichnungen immer wieder Ausgangspunkte für neue Themen.
Mit der Einzelausstellung alpha floor des schweizer Malers Pierre Juillerat setzt dr. julius | ap sein Programm Neuer Konkreter und Konstruktiver Kunst konsequent fort. Seine Arbeiten erweitern dabei das Spektrum der bei dr. julius | ap vertretenen Künstler um eine streng geometrisch-malerische Position.
Juillerats Werke zeigen zumeist Streifen- und Linienstrukturen, die in jeweils sehr eigener Farbigkeit mit höchster Präzision auf unterschiedliche Bildträger gesetzt sind. Durch die Orientierung auf weit außerhalb der Bildfläche liegende Fluchtpunkte wirken diese Strukturen dabei oft wie Ausschnitte aus größeren, räumlich weiteren Zusammenhängen. Dass durch Verschiebungen der Fluchten diese perspektivische Wirkung teils irritiert und so geometrische Gesetze auch gebrochen werden, steigert dabei noch den Eindruck der weiten Räumlichkeit.
Gilbert Hsiao, geboren 1956 in Easton / Pennsylvania, lebt in Brooklyn, NY und Berlin.
Seit mehr als zwanzig Jahren erforscht Hsiao die Mechanik der visuellen Wahrnehmung. Seine Gemälde des letzten Jahrzehnts sind gekennzeichnet durch die Verwendung kunstvoll überlagerter, extrem exakt ausgeführter Farbstreifen. Hsiao’s neue Bilder, die bei dr. julius | ap zu sehen sind, stellen seine jüngste Übertragung auf polygonal zugeschnittene Holzplatten besonders heraus. Durch diese Formen entstehen aktive, sich kontinuierlich verlagernde Oberflächen ohne den herkömmlichen Sinne von oben oder unten, links oder rechts. Hsiaos neue Gemälden scheinen sowohl dem Auge als auch dem Sinn für die Schwerkraft zu trotzen.
Mit unserem Programm Neuer Konkreter Kunst, in Amsterdam mit Wolfgang Berndts Generativer Grafik, Ingrid Cernys Objektkunst sowie Stephan Ehrenhofers Konkreter Grafik vertreten, konnten wir das niederländische Publikum auf Anhieb überzeugen. Das durchweg positive Echo auf diesen ersten Messeauftritt im Ausland macht uns großen Mut, unsere internationalen Kontakte und Aktivitäten weiter zu verstärken.
Unter dem Titel „Concrete Geometries“ hat die AA London ein Research Cluster zur Erforschung der Beziehung zwischen räumlicher Form und menschlichen Prozessen eingerichtet. Dieses bezieht sich sowohl auf soziale wie ästhetische Phänomene.
Auf eine internationale und interdisziplinäre Ausschreibung hin gingen 415 Einreichungen bei den Initiatoren ein, aus denen sie 36 Arbeiten für eine erste Ausstellung unter dem Titel PREVIEW ausgewählt haben.
Unter diesen Arbeiten befindet sich auch der Beitrag von Stephan Ehrenhofer, Gründungsmitglied von dr. julius | ap und aktuell auf der Art Amsterdam von uns vertreten.
Melitta Nemeth, geboren 1974, lebt und arbeitet in Budapest, Ungarn, wo sie an der Akademie für bildende Kunst studiert hat. Sie gehört zur aktuellen Generation europäischer Künstler, die sich der Weiterentwicklung der Konstruktiv-Konkreten Kunst verschrieben haben.
Mit ihren neusten Arbeiten, der Serie Verborgene Farben, unternimmt sie den Versuch, die Grenzen der Malerei in Bezug auf ihre Zweidimensionalität und den Einsatz von Farbe, Licht und Reflexion zu erweitern. Aus dem Ausgangsmaterial, Aluminium- oder MdF-Platten, höchst präzise herausgeschnittene Folgen geometrischer Formen führen den Blick des Betrachters über die Farbgebung ihrer Schnittkanten zur Rückseite der Objekte, deren farbliche Gestaltung nur im Widerschein und somit indirekt zu sehen ist. So werden die Materialstärke der Arbeiten, die Beschaffenheit der sie jeweils tragenden Wand und die spezifische Lichtsituation zu Elementen eines Gesamtwerks.
Edgar Diehl · Michaela Hofmann-Göttlicher · Gilbert Hsiao
dr. julius | ap nimmt erneut an der tease#04 in Köln teil. Ende April, parallel zur Art Cologne, zeigen wir neben Edgar Diehl der aktuell seine Ausstellung ‚Überraschung und Widerspruch‘ in unseren Räumen in Berlin zeigt, sowie Michaela Hofmann- Göttlicher, die schon auf dem Kunstsalon 2008 sowie in der Ausstellung ‚Details‘ 2009 von uns vertreten wurde, zusammen mit den Arbeiten von Gilbert Hsiao drei Positionen aus der konstruktiv-konkreten Ausrichtung unseres Programms.
Die 2009 als Erinnerung an Jonas Geist [1936-2009] von dr. julius | ap unter dem Titel GRÜNDERZEIT neu herausgegebenen Fassaden-Montagen werden im Roten Rathaus erneut gezeigt. Parallel zur Ausstellung der diesjährigen Teilnehmer des Wettbewerbs „Berliner Stadtimpressionen – heute in der Bildenden Kunst“ wird die fotografische Reihe von Berliner Mietshäuser der Jahre 1871 bis 1914 auf dem Umgang im ersten Geschoss des Eingangsbereichs ausgestellt werden.
Rotes Rathaus
Rathausstraße 15
10178 Berlin
T 030 90 26 20 32
Edgar Diehl arbeitet im Bereich der konkreten Kunst. In seinen Werken erforscht er das Zusammenwirken von Farbe, Form und Raum. Dabei hat er Entdeckungen gemacht, die das gewohnte Sehen bis an die Grenzen optischer Wahrnehmung erweitern und dem Betrachter neue visuelle Räume eröffnen. In der Ausstellung bei dr. julius | ap sind neueste Ergebnisse dieser Auseinandersetzung zu sehen.